Phase II a
Die ersten mikro- und makroskopischen Untersuchungsergebnisse.
20. Mai bis 02. Juni 2000
 
Nr. 1
20. Mai 2000
Geißelzellen, Länge < 5 µm
Flagellat
 Geißelzellen,  Länge ohne Geißel < 5 µm
Bei der ersten mikroskopischen Untersuchung wurden lediglich ganz wenige,  nur ca. 5 µm kleine Flagellaten gefunden, die mit der unglaublichen Geschwindigkeit von über 100 µm/sek durch das Bildfeld flitzten. Das übertrifft  sogar die Geschwindigkeit, die das schnellste Landtier, der Gepard mit 75 Km/h für eine kurze Zeit erreichen kann.
Während so ein Flagellaten in einer Sekunde eine Strecke durchschwimmt, die dem 20-fachen seiner Körperlänge entspricht,  erreicht ein ca 1,5 m langer Gepard nur knapp das 14-fache seiner Körperlänge ohne Schwanz.

Die Bestimmung solch kleiner Organismen ist äußerst schwierig. Mit Sicherheit kann höchstens gesagt werden, daß es sich hierbei um eigenständige, oder um das Vorstadium von höher entwickelten Algen handelt.

Um überhaupt einige Organismen unter das Mikroskop zu bekommen, wurden die Wasserproben mit einer Handzentrifuge und ganz geringer Drehzahl mehrfach zentrifugiert und dadurch angereichert. 
Aus der Menge des untersuchten Wassers und der darin enthaltenen Anzahl  Organismen kann die ungefähre Besiedelungsdichte pro Liter Wasser berechnet werden. 
Sie beträgt in diesem Fall ca. 2000/l.

Zur vorigen Seite zurück!




 
Nr. 2
23. Mai 2000
Die meistens nur relativ kurzen Regenschauer lassen die Wassermenge nur langsam ansteigen.
Die Wassertemperaturen schwanken recht stark und bewegen sich zwischen 12° in den Morgenstunden und 17°C  in der Mittagszeit, bei zeitweisem Sonnenschein.

Zusätzlich zu den Flagellaten haben sich einige wenige Bakterienkulturen entwickelt.

Die Anzahl der Flagellaten ist auf etwa 4000/l gestiegen.

Bakterienkolonie
Ansammlung von Bakterien
Zur vorigen Seite zurück!




 
Nr. 3
26. Mai 2000
Agabus spec.
Hydroporus nigrita, Länge < 3mm
Nachbestimmt von Wolfram Sondermann
Der erste größere Gast hat sich bereits eingefunden, doch bleibt zu bezweifeln, ob er auch bleibt. Bei dem kargen Nahrungsangebot würde er wahrscheinlich in kürzester Zeit verhungern.
Es ist ein nur weniger als 3 mm langer, flugfähiger Schwimmkäfer, Hydroporus nigrita, der vorwiegend in kalten Quell- und Waldtümpeln vorkommt.
Die Flügeldecken schimmern je nach Beleuchtung zwischen blauschwarz und bronze.
(Nachtrag: Er war am 29. Mai, wie befürchtet nicht mehr zu entdecken.)
Zur vorigen Seite zurück!

 
 
Bild links: Nur etwa 1,5 µm Durchmesser hat diese Geißelzelle, mit einer Geißel, die 
6 mal so lang ist wie der Körper. Sie bewegt sich ruckartig mit sehr großer Geschwindigkeit. (ca. 600/l)
Bild rechts: Eine 10 µm lange Goldalge der Gattung Monas mit zwei unterschiedlich langen Geißeln. Wenn sie sich nicht mit mäßiger Geschwindigkeit  vorwärts bewegt,  rotiert  sie mit großer Geschwin- digkeit und erscheint dann kugelrund. 
(ca. 900/l)
unbekannte GeißelzelleMonas spec.
      ohne Geißel ca, 1,5 µm          Monas spec. ca. 10 µm lang
Zur vorigen Seite zurück!




 
Nr. 4
29. Mai 2000
Chlamydomonas spec.
Hüllenflagellat  aus der Gattung der Kryptomonaden mit zwei gleichlangen Geißeln, mit denen er sich am Boden festklammert, in der Mitte in Ruhe verharrt oder hin und her pendelt. Beim Schwimmen rotiert er um seine Längsachse. Bild rechts zeigt eine Ansammlung von verschieden großen Flagellaten.
Die Anzahl wurde mit ungefähr 50 000/l errechnet.
Länge einer Zelle ohne Geißeln zwischen 6 und 12 µm.
Zur vorigen Seite zurück!

 
Geißelzelle aus der Klasse der Goldalgen (Chrysophyceae)
Bei ungünstigen Wetterbedingungen oder Austrocknung von Gewässern bilden viele Arten derbschalige Zysten , die durch den Wind weit verbreitet werden können. Bei günstigen Verhältnissen erwachen diese Dauerformen wieder zu vegetativen Zellen.

Diese Flagellaten mit einer körperlangen Geißel haben eine Körperlänge von ca. 10 µm. 
Die Anzahl ist gering und beträgt ca 1000/l.

Zur vorigen Seite zurück!




 
Nr. 5
02. Juni 2000
Stark vermehrt hat sich:                Chlamydomonas spec.        ca. 500 000/l
Neu eingefunden hat sich wieder:     Agabus spec.                   2 Stck.

 

Glockentierchen, Vorticella spec.
Glockentierchen zählen zu den Wimpertierchen oder Ciliaten. Die Wimpern stehen rund um die Mundöffnung und strudeln Bakterien hinein.
Wenn Glockentierchen von der Unterlage gerissen werden, was mit Sicherheit durch das Zentrifugieren passiert ist, bilden sie sich sehr schnell in sogenannte Schwärmerstadien um (Bild links oben).
Sie schwimmen dann mit dem Hinterende voran, manchmal schnell rotierend umher. Im Bild darunter haben zwei wieder ihre Stiele ausgebildet und sich festgesetzt. Die Wimpern schlagen mit einer sehr hohen Geschwindigkeit, sodaß sie auf Fotos ohne Blitzlicht kaum zu sehen sind.
Durchmesser ca. 50 µm.
Anzahl:  500/l
 
 
 
Videoclip von Glockentierchen  >
Videoclip Plankton, Glockentierchen
Zur vorigen Seite zurück!

 
 
Zwei weitere Wimpertierchen haben sich in sehr kleiner Anzahl eingefunden:

Bild links:
Querborstentierchen, Dexiotrichides spec.

Bild rechts:
Borstentierchen, Oxytricha spec.

Beide haben eine Länge von ca. 35 µm.
Anzahl je ca. 300/l
 


           Dexitricha spec.                               Oxytricha spec.
Zur vorigen Seite zurück!

 

Schwarzwald-Zieralge, Penium silvae nigrae
gehört zu den Joch- oder Zieralgen. Sie ist 25 µm lang und nur ganz vereinzelt zu finden.
stark zurückgegangen ist auch die Anzahl der 

Geißelzellen (Bild darunter), die bereits unter Nr. 1 am 20. Mai beschrieben wurden.
 
 

Ein erneuter Wassertest ergab folgende Ergebnisse:

         pH-Wert........................  4,8
         Geshärte........................  6
         Carbhärte.......................  0
         Ammonium.....................  0,1 mg/l
         Nitrit................................ 0.1 mg/l
         Nitrat................................ 15 mg/l

Obwohl die Pfütze langsam austrocknet, hat sich die Wasserqualität nicht wesentlich verschlechtert.

Zur vorigen Seite zurück!





Die Pfütze ist bei Wind und warmem Wetter am 03. Juni ausgetrocknet.


zurück zu Pase I

zurück