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Familie Scarabaeidae - Blatthornkäfer
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Drei sehr ähnliche Arten des Maikäfers kommen in Mitteleuropa
vor:
Melolontha melolontha, Feldmaikäfer
ca. 20 bis 30 mm, ist der am meisten vorkommende Maikäfer.
Melolontha hippocastani, Waldmaikäfer
ca. 22 bis 26 mm
Melolontha pectoralis
kommt nur noch sehr selten in
Südwestdeutschland vor |
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Die drei Arten lassen sich leicht an der Form des letzten Hinterleibssegments
erkennen.
a Melolontha melolontha
b Melolontha hippocastani
c Melolontha pectoralis |
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Die Männchen haben große, siebenteilige Fächerfühler,
mit bis zu 50 000 Geruchssensoren.
Bei den Weibchen sind die nur sechs Fühlerplättchen halb
so lang und mit nur ca. 8000 Sensoren ausgestattet. Die Vorderbeine sind
zu Grabwerkzeugen umgewandelt. Mit diesen gräbt es sich ab Mitte Mai
bis Mitte Juni etwa 15 bis 20 cm tief in den lockeren Boden und legt 20
bis 30 Eier ab
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Feldmaikäfer-Männchen
am Vatertag
und seine Frau - na was sonst?
Danach fliegt sie wieder zu Bäumen um zu fressen. Wenn sie satt
ist,wiederholt sich die gleiche Prozedur noch zweimal , bis insgesamt ca.60
Eier abgelegt sind.
Die Larve, Engerling genannt, schlüpft nach etwa 4 bis 6 Wochen,
lebt 3 bis vier Jahre im Boden und ernährt sich von Wurzeln.
Im Sommer des letzten Entwicklungsjahres verpuppt sich der Engeling
im Erdreich, schlüpft bereits Ende des Sommers und überwintert
als Imago um ab Mitte April als Maikäfer das Erdreich zu verlassen.
Larven wie Käfer entwickeln einen immensen Appetit und können
bei massenhaftem Auftreten einen enormen Schaden in der Landwirschaft verursachen.
Die Engerlinge fressen alles Pflanzenmaterial und können so ganze
Wiesen, Gemüseäcker und Getreidefelder vernichten. |
Die Käfer fressen zuerst alles Laub von den Bäumen, danach
gehen sie sogar an die Nadelbäume heran.
1911 wurden in einem 1800 ha großen Waldgebiet in der Rheinpfalz
während einer Schwärmperiode 22 Millionen Käfer gesammelt.
Noch vor einigen Jahrzehnten schätzte man den Schaden durch Engerlinge
in Deutschland auf 100 Millionen Goldmark.
Zwischen 1950 und 1970 wurden dann die Käfer mit groß angelegten
Bekämpfungsmaßnahmen anscheinend nahezu ausgerottet. Überall
da, wo der Maikäfer auftrat wurden mit Hub- schraubern großflächig
riesige Mengen an Gift gespritzt. Viele Jahre konnte man ihn dann fast
nur noch als Schokoladenkäfer antreffen.
Seit neuestem werden jetzt aus einigen Gegenden Mitteleuropas
wieder größere Maikäfervorkommen gemeldet.
2001/2002
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Maikäfer verstecken sich normalerweise tagsüber
und fressen nur nachts. Dieser wurde ausgehungert im Badezimmer gefunden
und musste sich nach dem Freilassen erst einmal stärken. |
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27. April 2007
Rundfunk und Fernsehen melden massenhafte Maikäfervorkommen in
verschiedenen Gegenden Mitteleuropas. Es werden bereits wieder Hubschrauber
für die Maikäferbekämpfung mit Gift eingesetzt.
Biologische Gegenmittel werden erforscht, scheinen sich jedoch noch
in der Anfangsphase der Entwicklung zu befinden. |
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