Microfauna und Microflora im Gartenteich II
Das Teichwasser unter dem Mikroskop im Sommer.


Zu Arten mit einem * sind zusätzlich ausführlichere Beschreibungen und Fotos vorhanden. 
Klicken Sie auf den Namen, oder verwenden Sie die Navigationsleiste links.

 
 
Die auf dieser Seite vorgestellten Tiere und Pflanzen sind eingeteilt in:
    • Plankton, das sind  im  Wasser schwebende tierische und pflanzliche Ein-und Mehrzeller. 
    • Benthos, auf dem Teichboden in verschiedenen Tiefen, im Mulm lebende Lebewesen
    • Aufwuchs, auf Pflanzen oder anderem lebende Tiere und Algen. 


    Aus Zeitgründen aber auch aus Rücksicht auf den begrenzten, zur Verfügung stehenden Speicher für eine hompage, kann selbstverständlich  nur ein winziges Bruchteil, der tatsächlich vorhandenen Lebewesen abgebildet werden. 


 
 


 
 

Plankton
Phytoplankton  (pflanzliches Plankton)

Kleine Planktonkugel Kleine Planktonkugel,
Planktosphaeria gelatinosa.

Diese winzige, nur ca. 20µm kleine Grünalge ist von einer Gallerthülle umgeben, die im Durchlicht als doppelte, dünne kreislinie zu sehen ist. Sie kommt im Plankton von größeren Teichen und in Seen vor. 
 
 
 

 


 
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Volvox 1Volvox 2Volvox 3
Wimperkugel, Volvox sp.
Die vier bekannten Arten leben planktisch und lieben eutrophe Gewässer. Sie kommen deshalb in klaren, leicht sauren Teichen nur vereinzelt vor. Wimperkugeln sind kugelige, gallertartige Kolonien, bei denen die einzelnen Zellen an der Oberfläche der Kugel durch Plasmastränge miteinander verbunden sind. Innerhalb der Kugeln entwickeln sich die Tochterkolonien (die beiden Aufnahmen oben rechts). Wenn die Tochterkolonien reif sind, reißt die Gallerthülle der Mutterkolonie auf und die kleinen Kugeln werden freigesetzt. Die Kolonien erreichen, je nach Art und Alter einen Durchmesser bis zu zwei Millimeter. 
 

Volvox aureus


 
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Stachelstern Stachelstern, Staurastrum furcigerum *

Es gibt über zehn Arten der Gattung Staurastrum, die in den unterschiedlichsten Gewässern vorkommen. S. furcigerum ist eine der weniger bekannten Arten, die in meinem Teich mit vielen Exemplaren vertreten ist. 
 


 
 
 



Zooplankton (tierisches Plankton)
Facetten-Rädertier, Keratella sp.
Zur Gattung Keratella gehören mehrere, fußlose Arten, bei denen genau wie bei den  Wappen-Rädertieren der Gattung Brachionus die Kutikula (Außenabschlußgewebe) einen Panzer bildet. 
Das Bild links zeigt ein Rädertier mit ausgefahrenen Wimperfeldern, im rechten Bild sind die Wimpern eingefahren, sodaß die dornartigen Fortsätze des Panzers gut zu sehen sind, die die Tiere vor dem Gefressenwerden bis zu einem gewissen Grade schützen. 
Fadetten-Rädertier 1Facetten-Rädertier 2
        Bei beiden Bildern links unten ein Eiersack.

 
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Schwertborsten-Rädertier Schwertborsten-Rädertier,
Polyarthra remata 

ist mit Polyarthra dolichoptera aus der kalten Jahreszeit eng verwandt und diesem sehr ähnlich, kommt aber hauptsächlich im Sommer vor. 
 
 
 

 

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Naupliuslarve Naupliuslarve eines Ruderfußkrebses. * 
Die meisten, z.Z. im freien Wasser anzutreffenden Lebewesen sind Naupliuslarven. 
Die Naupliuslarve ist ein Vorstadium zum Ruderfußkrebs. Es sind ca. 10000 Arten von Ruderfußkrebsen bekannt, von denen lediglich etwa 
125 im Süßwasser vorkommen.Die Larven durchlaufen zwölf, durch Häutungen getrennte Entwicklungsstadien, bis sie zum geschlechtsreifen Krebs werden, der dann etwa drei bis sechs Monate lebt. 

 
 
 



 
 
 
 
Ruderfußkrebse, Hüpferlinge, Copepoda  *

Die meisten Ruderfußkrebse kommen im Meer vor. Nur etwa 125 Arten leben im Süßwasser. 
Die Größen schwanken zwischen ca. 500 µm und 2,5 mm. Die Arten sind schwer zu bestimmen. Nach der Länge der Antennen und Anzahl ihrer Glieder unterscheidet man drei Gruppen: 

Mehr Einzelheiten und Fotos

 
 



 
 
 
Schnauzenwürmchen, Pristina longiseta

Ein mit dem Regenwurm verwandter Wenigborster
 
 

Mehr zum Schnauzenwürmchen


 



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Benthos


 
 
 

Malteserkreuz Amerikanische Sternchenalge *
Micrasterias americana

Die schönsten Grünalgen sind die Joch- oder Zieralgen (Desmidiaceen). Sie leben durchwegs alle nur im Süßwasser. Die meisten kommen nur in klaren, nährstoffarmen, leicht sauren Teichen oder in moorigen Gewässern vor. 
 


 




 
 
 
Zackenstern,
Micrasterias thomasiana.

Eine 300µm im Durchmesser und 
50 µm in der Dicke messende Zieralge, die häufig auch  in moorigen oder leicht sauren, kalkarmen, stehenden und sauberen Gewässern vorkommt. 
 
 
 

Radalge
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Spindelalge
Spindelalge - Pol
Bogen-Spindelalge,
Closterium kützingii.

Sie zählt ebenso zu den Zieralgen, wie die Malteserkreuz-Alge. Sie ist ca. 300µm lang und etwa 14 µm breit. 
 
 
 
 

Bild unten:  Spindelalge unter
polarisiertem Licht.
 
 
 
 
 
 


 
 




 
 
 
 
Mondalgen,
Closterium sp.

Ebenfalls Zieralgen. 
Bild oben ca. 100 µm, Bild unten ca. 350 µm lang. Viele Algen der Gattung Closterium ähneln sich sehr stark und sind deshalb nicht ganz einfach zu bestimmen. 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Mondalge 1
Mondalge 2

 
 




 
 
 
 
Moor-Kieselalge Moor-Kieselalge,Tabellaria flocculosa.
Wie der Name sagt, gehört diese Alge zur Klasse der Kieselalgen 
Das Besondere an diesen einzelligen Algen ist, daß in den Zellwänden eine opalartige Kieselsäure eingelagert ist, die die Zellen glasartig hart und widerstandsfähig macht. Etliche, auch Diatomeen genannte Arten der Kieselalgen bilden Kolonien.Die einzelnen Zellen der Moor-Kieselalge sind ca. 30µm lang und ca. 10 µm dick. In Moorgewässern kommt es oft zu einer Massenvermehrung. 

 




 
 
 
Schlangen-Pfeilalge, Ankistrodesmus angustus

zählt zu den Grünalgen und ist in allen Kleingewässern weit verbreitet. Sie wird etwa 30 µm lang. In nährstoffreichen Gewässern kann es zu einer massenhaften Vermehrung kommen, wodurch das Wasser stark grün gefärbt und getrübt wird.

Sichelförmige Pfeilalge,  Ankistrodesmus falcatus

mehrere schlanke Zellen, die bis zu 80 µm lang werden können treten bündelweise, manchmal zu  Sternen gebündelt oft in den selben Gewässern wie die vorige Art auf. 
 
 
 
 

 

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Aufwuchs

Um Aufwuchs unter dem Mikroskop zu beobachten gibt es mehrere Wege. Man kann die Ober- oder Unterseite  von Wasserpflanzenblättern, submersen Schilfstengeln oder auch von Baumwurzeln, falls vorhanden abschaben, und auf einen Objektträger aufbringen. Den Aufwuchs, völlig  unzerstört kann man so allerdings nicht betrachten. Prof. Dr. Jürgen Schwörbel beschreibt in seinem Buch "Methoden der Hydrobiologie" eine Versuchsanordnung zur quantitativen Bestimmung des Aufwuchses nach KUSNETZOW und SLÀDECKOVÀ, die einfach herzustellen ist und sich hervorragend auch zum einfachen Betrachten des Aufwuchses eignet.

Hier eine, für Amateur-Zwecke stark vereinfachte Versuchsanordnung: Ein oder zwei Weinkorken (Naturkorken) werden durchbohrt und mit einem scharfen Messer so eingeschnitten, daß je zwei Objektträger auf den gegenüberliegenden Seiten, horizontal oder vertikal eingeklemmt werden können. Danach wird eine dünne Perlonleine durch die Korken gezogen und diese mittels Knoten in den gwünschten Höhen fixiert. Zur Beschwerung dient ein Stein oder Bleigewicht. Oben wird die Schnur an einer Boje aus einem Stück Styropor o.ä. befestigt. 
Die Expositionsdauer kann, je nach Eutrophierung des Wassers zwischen 2 und 20 Tagen betragen.
Nach Entnahme wird auf die zu betrachtende Seite ein Deckglas gelegt, die andere Seite wird gereinigt. 
Alle folgenden Aufnahmen vom Aufwuchs wurden nach einer Expositionsdauer zwischen 4 und 14 Tagen gemacht.

   Exposition von Objektträgern nach KUSNEZOW 
   und SLÀDECKOVÀ,  stark vereinfacht.
   Links Korken in Aufsicht, rechts zwei Korken in 
   Seitenansicht, horizontal u. vertikal, darüber Boje, 
   unten Gewicht.

 
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Kugelblaualge Kugelblaualge,
Chroococcus turgidus
In einer gallertigen Hülle bleiben nach der Teilung  einer Mutterzelle maximal vier Tochterzellen beieinander. Die einzelnen Zellen sind zwischen 8 und 20 µm groß. Diese Blaualge scheint ungemein widerstandsfähig zu sein, denn sie kommt als Aufwuchs nicht nur in Teichen, sondern auch in Hochmooren, im Meer und sogar im Faulschlamm vor. 
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Borstenscheibe,
Chaetopeltis orbicularis.
Die einzelnen Zellen bilden eine einschichtige Scheibe, die in diesem Falle einen Durchmesser von etwa 120 µm hat. Die äußeren Zellen bilden lange Gallertgeißeln, die hier von der Scheibe ausgehend nach links oben  recht gut zu sehen sind. 
Die einzelnen Zellen sind zwischen 15 und 25 µm groß. 
Borstenscheibe
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Schild-Grünalge Schild-Grünalge,
Coleochaeta sp.
Der Borstenscheibe sehr ähnliche Grünalge, deren Zellen jedoch nur zwischen 8 und 12 µm groß sind. 
Die langen Gallertgeißeln werden nach oben gestreckt, sodaß sie aufgrund der fehlenden Tiefenschärfe so unscharf sind, daß man sie auf dieser Aufnahme nicht erkennen kann. 
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Schlangenbaum, Sciadium arbuscula.
Bisher nur ein Zweig, der später zu einem ganzen Bäumchen heranwächst. Die Länge einer oberen Zelle beträgt um die  20 µm, die untere Zelle kann bis zu 100 µm lang werden. 
Nur wenige, kleine Exemplare dieser schönen Gelbgrünalge waren in dem relativ nährstoffarmen Wasser zu finden. Daß überhaupt welche da sind, ist wohl der Tatsache zu verdanken, daß der Teich von Zeit zu Zeit mit Brunnenwasser aufgefüllt werden muß, das stark eisenhaltig ist, was diese Alge braucht. 
Schlangenbaum
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Polster-Grünalge Polster-Grünalge,
Gongrosira debariana.
Die einzelnen Zellen dieser Grünalge sind zwischen 8 und 16 µm groß. Von einer Sohle aus breiten sich in allen Richtungen, unverzweigte Äste aus zusammenhängenden, rundlichen Zellen aus. Diese Kolonie wäre vermutlich noch um einige µm gewachsen, wenn man ihr die Zeit dazu gelassen hätte. 
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Mikrofauna, Mikroflora
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Längen-Umrechnungstabelle
 
1        mm   =  1000 µm 
0,1     mm   =    100 µm
0,01   mm   =      10 µm 
0,001 mm   =        1 µm 
 
     1  µm   =  0,001 mm 
   10  µm   =  0,01   mm 
 100  µm   =  0,1     mm 
1000 µm   =  1        mm 
Mikrofauna, Mikroflora
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