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Weltweit sind heute rund 800.000 Insektenarten bekannt, einschließlich
der rund 275.000 Käferarten
Dazu kommen noch über 35.000 Spinnentierarten, die oft fälschlicherweise
ebenfalls den Insekten zugeordnet werden.
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Wenn von Insekten gesprochen wird, denken die meisten Menschen zuerst
an Stechmücken oder Pflanzenschädlinge.
Dabei umfassen diese sogenannten Schädlinge nur relativ wenige
Arten unter den unzähligen, nicht schädlichen oder sogar
sehr nützlichen Arten. |
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Blattläuse werden von Marienkäfern und deren
Larven, aber auch von etlichen Schwebfliegenlarven, Ohrwürmern
und von einigen Grabwespen gefressen. Etliche Arten von kleinen Schlupfwespen
legen ihre Eier in Blattläusen ab und verhindern so die zu starke
Vermehrung der Blattläuse.
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Raubinsekten
Viele Insekten-Arten ernähren sich von anderen Insekten, etliche
auch von den Schadinsekten.
Dass sich diese sogenannten Schädlinge oftmals stark vermehren
und dann großen Schaden anrichten, ist vielfach auch die Schuld der
Menschen.
Trotz glücklicherweise zunehmender selektiver Bekämpfung
von Schädlingen mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln,
werden vielfach noch immer bedenkenlos große Mengen von äußerst
giftigen, chemischen Insektiziden eingesetzt, die natürlich auch alle
Nutzinsekten aber auch die Raubinsekten vernichten, die die Schädlinge
auf natürliche Weise bekämpfen könnten.
Zusätzlich werden noch Unkrautvernichtungsmittel (Herbizide)
eingesetzt, die neben ihrer Giftigkeit vielen Insekten die Nahrungsgrundlage
für eine erfolgreiche Fortpflanzung nehmen. |
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Wasserinsekten
Besonders bedroht sind alle Insektenarten, die für ihre Fortpflanzung
Gewässer benötigen, wie z.B. die Libellen, die Köcher- und
Eintagsfliegen und etliche andere.
Viele Bäche wurden begradigt, die Teiche und Weiher wurden zu
meistens überbesetzten Fischteichen umfunktioniert und die meisten
kleineren Gewässer wie die Tümpel wurden zugeschüttet oder
fielen irgendwelchen Baumaßnahmen zum Opfer.
In Millionen Gartenteichen werden die wenigen noch übriggebliebenen
Insektenlarven von viel zu vielen exotischen Gold- und anderen Zierfischen
gefressen, die in riesigen Mengen speziell für Gartenteiche gezüchtet
werden.
So kann sich kein Gleichgewicht zwischen den Schad- und Nutzinsekten
mehr aufbauen.
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Libellen jagen Mücken, Fliegen und andere Insekten.
Libellenlarven fressen im Wasser die Larven der Stechmücken. |
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Blütenbestäuber
Ohne Insekten würde es kein Obst, kein Gemüse und keine
Blumen geben.
Es ist kaum bekannt, dass nur ein Bruchteil aller Blüten durch
Honig-Bienen bestäubt wird. Den weitaus größten Anteil
an der Bestäubung von Blüten haben Wildbienen, (Hummeln), Schwebfliegen
und andere wilde Insekten.
Besonders eifrig betätigen sich dabei die solitären Bienen
und einige Wespenarten. Das sind absolut harmlose Insekten, die keinen
Stachel haben und deshalb dem Menschen auch nicht gefährlich werden
können. Sie leben nicht wie die sozialen Bienen und Wespen in Völkern,
sondern allein. |
Wir basteln Nisthilfen
Solitäre Bienen und Wespen vermehren sich, indem sie ihre Eier
samt Futter für die Larven in einer Holzspalte oder in einem Bohrloch
ablegen. Die Öffnung wird anschließend verschlossen. Eier oder
Larven überwintern darin oftmals und die Larven schlüpfen im
nächsten Frühjahr oder Sommer.
Wer einen Garten besitzt oder auch einen Balkon, der kann diesen
Nützlingen eine Nisthilfe anbieten.
So eine Nisthilfe kannst du mit etwas handwerklichem Geschick leicht
selber herstellen.
In einen Holzblock aus Hartholz werden Löcher in verschiedenen
Durchmessern gebohrt. Bewährt
haben sich Bohrerstärken zwischen 2 und 10 mm.
Ab Mitte April sind
bereits die ersten
Löcher belegt. |
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Die Löcher sollten in Zentimetern mindestens so tief sein,
wie der Bohrerdurchmesser in Millimetern. Sie sollten auch leicht schräg
nach oben verlaufen, damit bei eventuellen Regenspritzern das Wasser nicht
in die Löcher hineinlaufen kann. |
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Trotzdem solltest du solche Nisthilfen, wenn
möglich unter einem Dach aufhängen, oder
ein Dach darüber bauen.
Beim Aufhängen sollten die Löcher nach dem Süden
oder nach Süd-Westen ausgerichtet sein. |
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Videoclipp: Solitärwespen fliegen die
Löcher an
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Eine andere Möglichkeit für eine Nisthilfe kannst du mit
Schilfhalmen oder dünnen Bambusröhrchen herstellen. Solche Nisthilfen
werden besonders gern von verschiedenen Grabwespen angenommen, die auch
Blattläuse und andere Schadinsekten jagen sollen. |
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Hier sind auch bereits Ende April
3 Röhren verschlossen, die vierte wird
gerade mit Futter bestückt.
Die Röhren sind auf beiden Seiten offen.
Auch auf der anderen Seite sind 2 Röhren bereits belegt und verschlossen. |
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Auch die linke Nisthilfe kannst du selber basteln.
Sie besteht aus Ton, den du brennen lassen kannst, so dass er absolut
wetterfest ist. Wenn du diese Nisthilfe vor Regen geschützt aufhängst,
braucht der Ton aber nicht gebrannt zu werden.
Alle diese Nisthilfen müssen natürlich den ganzen Winter
über im Freien bleiben. Bei Zimmertemperatur würden die Larven
zu früh schlüpfen und müßten verhungern |
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Anfang Mai wurde auch diese Nisthilfe aus gebranntem Ton angenommen.
Zwei Löcher wurden bereits mit Futter bestückt, aber noch kein
Loch verschlossen |
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Eine Besonderheit
Hier siehst du eine Besonderheit.
In eines dieser nur 1 mm kleinen Löcher eines Funk- thermometers
meiner Wetterstation, hat im Herbst ein winziges Insekt seine Eier abgelegt
und dann die Öffnung verschlossen.
Das Bild rechts ist die etwa 30-fach vergrößerte Aufnahme
des Verschlussdeckels. |
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Anfang Juni ist das unbekannte Insekt geschlüpft, wie du es
am Loch erkennen kannst. Doch beim genauen Hinsehen habe ich festgestellt,
dass es nicht nur ein Loch ist, sondern eine kleine Röhre, |
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die man beim Betrachten von der Seite sehr deutlich erkennen kann.
Es ist eine aus Schaum gebaute, etwa 1 mm lange Röhre. Die einzelnen
Schaumblasen erscheinen im Licht farbig, genau wie Seifenblasen. |
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Das linke Bild zeigt eine Schlafröhre, die auch als Überwinterungsschutz
für Ohrwürmer (rechts)dient.
Ohrwürmer sind Nachttiere, die sich tagsüber in Mauerspalten,
unter Steinen im Kompost und anderen Verstecken aufhalten. Ihre Nahrung
besteht vorwiegend aus Pflanzenresten und toten Insekten.
Sie sollen aber auch Blattläuse und andere lebende Schädlinge
fressen. |
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Biogärtner hängen deshalb mit Holzwolle gefüllte
Blumentöpfe mit der Öffnung nach unten in ihre Obstbäume
um diese vor Schädlingen zu schützen. |
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Wer keine Möglichkeit hat, solch
einfache Nisthilfen selbst zu bauen, hat eine große Auswahl
unter
verschiedenen Insektennisthilfen hier:
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