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Grundsätzlich solltest du alle Pflanzen und Tiere nur in ihrer
natürlichen Umgebung beobachten und erkennen. Abgesehen davon, dass
kleine Tiere beim Fangen meistens verletzt werden, entscheidet oftmals
auch der Fundort darüber, zu welcher Familie, Gattung oder Art eine
Pflanze oder ein Tier gehört.
Wenn dir das Suchen und Entdecken von Pflanzen und Tieren Spaß
machen sollte (und das sollte es wirklich!), dann lege dir ein kleines
Tagebuch zu, in dem du alle Funde aufschreibst.
Du solltest den Tag, die Uhrzeit, den Ort und das Wetter, dann das
gefundene Objekt aufschreiben. Wenn du gut zeichnen kannst, dann mache
auch eine kleine Zeichnung, oder wenn du einen Fotoapparat besitzt, dann
fotografiere deinen Fund an Ort und Stelle. Auch ein gedrucktes Bild aus
meinen Seiten darfst du selbstverständlich einkleben. |
Vergrößerungsgläser
Die meisten Pflanzen und Tiere sind so groß, dass du sie ohne
Schwierigkeiten ansehen und bestimmen kannst, ohne sie zu vergrößern.
Wenn du jedoch eine kleinere Blüte oder einen kleineren Schmetterling
oder ein kleineres Insekt genauer erkennen möchtest, könntest
du eine normale Leselupe verwenden, die einen genügend großen
Betrachtungsabstand ermöglicht.
Da diese Lupen meistens doch recht groß und unhandlich sind,
wirst du sie sicher nicht immer dabei haben. |
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Einschlaglupe - Vergrößerung 8x
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Leselupe - Vergrößerung 2,5x
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Wesentlich praktischer ist da eine sogenannte Einschlaglupe, die
man auch leicht in die Hosentasche stecken kann. Es gibt sie mit verschiedenen
Vergrößerungen. Besonders bewährt haben sich Vergrößerungen
zwischen fünf- und zehnfacher Vergrößerung. Solche Lupen
gibt es auch mit mehreren, ausklapp- baren Linsen, so dass man damit verschiedene
Vergrößerungen einstellen kann. Allerdings mußt du damit
wesentlich näher an das Objekt herangehen, was nicht immer gut ist. |
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In Ausnahmefällen, wenn du z. B. Wasserbewohner oder wenn du
Tiere bestimmen möchtest, die kleiner als 1/2 Zentimeter sind, kannst
du diese in einem Becher betrachten. Diese Becher gibt es unter den Namen
Becherlupen, denn die Deckel sind mit Einfach- oder Doppellupen
ausgestattet.
Aber halte diese Tiere nicht zu lange gefangen, denn viele Insekten
können dabei durch Wärme oder Trockenheit tödliche Schäden
erleiden. |
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Profiforscher benutzen gern ein sogenanntes Monokular, wie es links
abgebildet ist. Es handelt sich dabei um ein Fernrohr im Taschenformat,
mit dem man aber bereits ab 30 cm Entfernung alles scharf einstellen kann.
Mit den üblichen Ferngläsern sieht man die Objekte nämlich
erst ab etwa 3 m Entfernung scharf, was für Schmetterlinge, Libellen
und andere Insekten natürlich viel zu weit ist.
Diese Spezialferngläser gibt es mit 4 oder 6-facher Vergrößerung.
(z.B. bei ZEISS 4x12 B oder 6x18 B)
Du kannst dir so ein Mono um den Hals hängen oder in die Hemdentasche
stecken. Dann hast du immer ein hochwertiges Fernrohr zur Beobachtung von
entfernten Tieren und gleichzeitig eine sehr scharf zeichnende Lupe mit
5 oder sogar 9-facher Vergrößerung bei einem Betrachtungsabstand
von 30 cm dabei. Eingestellt wird schnell und einfach durch Herausziehen
des Tubus.
So ein Mono ist kein Spielzeug sondern ein optisches Präzisionsgerät
und kostet deshalb etwas mehr als ein einfacher Spiele-Computer,
veraltet aber nicht so schnell und leistet dir ein ganzes Leben lang sehr
gute Dienste bei deinen Exkursionen in die Natur.
(Eine Bezugsquelle findest du am Ende dieser Seite) |
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Insekten-Sauger (den bauen wir selbst)
Sehr kleine Insekten, die man nur unter einer starken Lupe oder
einem Stereoskop erkennen kann, fängt man am besten mit einer Saugvorrichtung,
die du dir selber herstellen kannst.
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Du brauchst dafür nur ein kleines Konserven- glas mit Deckel.
In solchen Gläsern werden zum Beispiel grüne Pfefferkörner
oder Kapern verkauft.
Glas und Deckel musst du gut auswaschen, dann mit Essig und anschließend
mit Wasser gut ausspülen, damit keine Spülmittelreste darin bleiben.
Zusätzlich solltest du dir in einem Zoogeschäft 1/2 m Aquariumschlauch
(Duchmesser 6 mm) besorgen, den du in ein längeres und ein kürzeres
Stück aufteilst, z.B. 35 cm und
15 cm. |
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In den Deckel bohrst du mit einem 6 mm Metall-Bohrer
zwei Löcher.
Über die Öffnung des längeren Schlauch- stückes
(Einsaugschlauch oben links) stülpst du ein kleines Stückchen
von einer alten Strumpfhose als Filter, damit man das Insekt nicht in den
Mund saugt.
Dann steckst du in jedes der beiden Löcher ein Schlauchstück
und klebst beide mit einem Universalkleber fest.
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Um ein Insekt zu fangen, bringst du einfach das kürzere Ende
ganz dicht an das Insekt und saugst am längeren Ende.
Wenn der Käfer oder das Insekt in das Glas gesaugt ist, öffnest
du den Deckel und schüttelst das Insekt zum Betrachten in die Becherlupe
oder in eine kleine Petrischale, zum Betrachten unter einer starken Lupe
oder unter einem Stereoskop.
Bitte vergiß nicht das Tier danach wieder
dort frei zu lassen, wo du es gefangen hast. |
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Insektenschutzgreifer |
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Für Spinnen, Hummeln, Wespen und andere
Insekten
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Spinnen, Schmetterlinge oder andere Insekten, die sich in die Wohnung
verirrt haben, kannst du mit einem größeren Konservenglas und
einem Blatt Papier fangen und wieder in die Freiheit entlassen. Mit diesen
Greifern ist es viel einfacher und für die Insekten schonender.
Leider kann man diese Gerät kaum selbst herstellen, aber
man kann sie kaufen. Wenn du kein Geschäft findest, dann klick unten
auf die Eule für die Bezugsquellen. |
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Für Schmetterlinge und Libellen gut geeignet
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Bezugsquellen für Lupen, Becherlupen, |
Insektensauger, Insektenschutzgreifer |
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Stereoskope und Mikroskope |
Wenn du sehr kleine Insekten oder Pflanzenteile betrachten möchtest,
reicht die Vergrößerung einer Lupe manchmal nicht mehr
ganz aus um Einzelheiten zu erkennen. Die nächste Vergrößerungs-
möglichkeit, etwa 20 bis 50 x bietet ein Stereoskop oder Stereomikroskop.
Die Bedienung eines solchen Gerätes ist nicht viel schwieriger als
der Gebrauch einer starken Lupe.
Der große Vorteil eines Stereoskops
ist aber, daß alle lebenden Objekte ganz normal mit beiden Augen,
also räumlich und dazu noch stark vergrößert betrachtet
und beobachtet werden können.
Die Objekte brauchen auch nicht speziell präpariert
zu werden wie oftmals bei einem Mikroskop. |
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Hier sind zwei ältere Stereoskop-Modelle abgebildet. Moderne
Stereomikroskope haben weit bessere optische Eigenschaften und das bei
Preisen, die nicht höher sind als für eine mittelmäßige
Spiel-Computer-Konsole.
Links: Labor-Stereoskop, Vergr. 8 bis 60 x
Rechts: sehr einfaches Stereoskop,
Vergrößerung 10 und 20 x
Mit unseren beiden Augen sehen wir alle Gegenstände dreidimensional.
Nachdem Stereoskope zwei Einblicköffnungen (Okulare)
und zwei Objektive haben, sieht man alle Objekte ebenfalls dreidimensional
(stereoskopisch) und zusätzlich vergrößert.
Von Biologen werden Stereoskope oder Stereomikroskope im Unterschied
zu Mikroskopen, die nur ein oder auch zwei Okulare, aber immer nur ein
Objektiv haben, deshalb meistens kurz Bino genannt. (von Binokular = 2
Okulare) |
Am besten betrachtet man die Objekte in einer sogenannten Petrischale
entweder mit offenem oder mit geschlossenem Deckel. Petrischalen bekommt
man in Fachgeschäften in verschiedenen Größen aus Plastik
oder aus Glas. Plastik hat den Vorteil, dass es beim Herunterfallen nicht
zerbricht, aber den Nachteil, dass der Deckel sehr schnell viele Kratzer
abbekommt und dann für die Beobachtung unbrauchbar wird.
Gute Petrischalen aus Glas kannst du unbegrenzt lange ohne
Kratzer verwenden, oder zumindest so lange, bis du sie auf den Boden wirfst. |
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Noch höhere Vergrößerungen erzielt man mit einem
Mikroskop. Ältere und einfache Mikroskope haben nur einen Tubus mit
einem Okular, neuere und bessere aber auch einen binokularen Tubus mit
zwei Okularen. Beide haben jedoch immer nur ein Objektiv. Deshalb sieht
man die Objekte immer nur wie mit einem Auge, also flach oder zweidimensional.
Die Bedienung eines solchen Gerätes ist nicht einfach.
Durch die zweidimensionale Abbildung und die sehr geringe Tiefenschärfe
ist obendrein das Verstehen und Interpretieren des Gesehenen recht
schwierig und erfordert viel Übung und Erfahrung. Da Mikroskope meistens
mit Durchlicht arbeiten, müssen viele Objekte dafür auch speziell
präpariert werden. Nur mit komplizierten Beleuchtungseinrichtungen
kann man manche Objekte überhaupt erst sichtbar machen.
Je höher die Vergrößerung wird, desto aufwändiger
muss die optische und mechanische Ausrüstung sein und desto höher
ist auch der Anschaffungspreis.
Preiswerte, aber brauchbare Mikroskope für Anfänger ermöglichen
normalerweise 20 bis 100 oder max. 200-fache Vergrößerungen
und sind ausbaufähig mit zusätzlichen optischen Erweiterungen
für höhere Vergrößerungen und effektivere Beleuchtungssysteme. |
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Bei Mikroskopen werden höchste Ansprüche an die Präzision
der Mechanik und die optischen Eigenschaften gestellt, was sie nicht gerade
billig macht.
Jede Ungenauigkeit muß mit dem Vergrößerungsfaktor
multpliziert werden. Z.B. ein Spiel (Toleranz) bei der Höhenverstellung
des Tubus von 0,01 mm wirkt bei einer 500-fachen Vergrößerung
wie eine Abweichung von 5 mm. Es wäre also selbst bei geringerer Vergrößerung
kaum möglich ein Objekt exakt scharf einzustellen.
Billige Mikroskope mit 1000-facher Vergrößerung, die oft
in einem Karton mit reichhaltigem Zubehör angeboten werden,
sind leider nur ziemlich nutzlose Spielzeuge, mit denen man meist weniger
sieht als mit einer guten Lupe.
Es ist also nicht empfehlenswert, ein solch billiges Spielzeug zu
kaufen. Jeder Anfänger verliert damit sehr schnell die Lust am Mikroskopieren.
Für den gleichen Preis erhält man meistens schon ein recht
brauchbares Stereoskop. |
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Bezugsquellen für Stereoskope, Mikroskope, Ferngläser,
Lupen,
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Becherlupen, Glas-Petrischalen, Insektenschutzgreifer
und
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vieles mehr.
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