Ein Quadratmeter Moor
Fleischfressende Pflanzen - Insektivoren - am Gartenteich.


1 qm Moor
 

 
Die Kultivierung von Pflanzen, die Insekten fangen, muß nicht unbedingt ein faszinierendes Hobby von Spezialisten und nur für die Fensterbank bleiben. Ein Fleckchen am Teich, das immer feucht bleibt, aber nie überschwemmt wird, mit einem Gemisch aus Sand und Torf eignet sich hervorragend für die Kultur von winterharten Insektivoren. Erfolgreich wird man in jedem Fall sein, wenn man sich auf die einheimischen Arten von Sonnentau beschränkt, die leider nahezu ausgestorben sind und unter Naturschutz stehen. 
Sie aus der Natur zu entnehmen, ist streng verboten!
In Pflanzengeschäften werden jedoch die gleichen Arten angeboten, meist mit amerikanischem Ursprung oder auch winterharte Hybriden. Da sie alle in Gewächshäusern gezüchtet wurden, sind sie an den jahreszeitlichen Rhythmus nicht mehr angepaßt und brauchen im Freien zwei bis drei Jahre, bis sie sich vollständig aklimatisiert haben.


 

Drosera rotundifoliaDrosera 3Rotundifolia
Rundblättriger Sonnentau, Drosera rotundifolia (amerik. Ursprung)
Im ersten Winter ist es von Vorteil, die Pflanzen bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt durch eine Überdachung aus Acrylglas oder ähnlichem vor dem Erfrieren zu schützen, denn sie ziehen u.U. viel zu spät ein. Im nächsten Jahr bilden sie bereits Ende Oktober ihre Blätter zurück und  im November sind sie völlig verschwunden. Im folgenden Jahr fangen dann bereits Ende April die ersten kleinen Blättchen zu sprießen an. Die Pflänzchen wachsen schnell und bei nicht zu kalter Witterung blühen sie im August und bilden Samen aus. Jetzt haben sie sich völlig an das Leben im Freien angepaßt und sind anspruchslose, ausdauernde Pflanzen, die keinerlei Pflege bedürfen, viel Freude bereiten und sich fleißig vermehren, aber immer recht klein bleibend.
Aber bitte nie düngen!

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Rundblättriger Sonnentau, Drosera rotundifolia (einheimische Art)
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Selbst angesiedelter, einheimischer 
 Sonnentau im ersten Jahr
nach drei Jahren haben sich die 
Pflänzchen bereits gut vermehrt.
Seit dem Sommer 2000 haben sich, warscheinlich durch von Vögeln eingeschleppte Samen, echte einheimische Drosera rotundifolia an einer Stelle am Teichrand, und  auf drei verschiedenen Baumwurzeln angesiedelt. Es handelt sich um Wurzeln aus dem Moor, die in flachen Wasserstellen mitten im Teich liegen. Die Entfernung vom Teichrand beträgt jeweils ca. 3 m. 
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Drosera anglica
Sonnentau
Langblättriger Sonnentau, Drosera anglica.
Drosera anglica ist in Europa sehr selten geworden. Im Handel angebotene Pflänzchen wurden durchwegs alle im Gewächshaus gezogen und müssen sich im Freiland erst aklimatisieren und wieder an den jahreszeitlichen Rythmus anpassen.
Drosera anglica ist die zierlichste der bei uns heimischen Sonnentaugewächse. 
Die Heimat dieser Pflanze wurde jedoch auch mit Nordamerika angegeben. Die Blätter sind wesentlich kürzer als bei der einheimischen Art. Das könnte jedoch auch an der Kultivierung im Gewächshaus liegen.
Drosera anglica ist nicht so sehr an nährstoffarme, saure Böden angewiesen und kommt deshalb am häufigsten  in kalkhaltigen Quellmooren im Alpenvorland vor. Sie ist allerdings überall stark am zurückgehen. Das ist ein Grund mehr, sie im Garten zu kultivieren und damit vielleicht ein endgüliges Aussterben zu verhindern oder zumindest hinaus zu zögern.
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Drosera hybridahybridaSonnentau hybrida
Sonnentau, Drosera X hybrida
Wie der Name es schon sagt, ist diese winterharte und ausdauernde Drosera-Art eine Züchtung, Obwohl sie sehr blühfreudig ist und schon zwei Jahre hintereinander geblüht hat, scheint sie, wie alle Hybriden steril zu sein, denn aus einem Pflänzchen sind bisher nur drei, allerdings recht stattliche Pflanzen  geworden. 
Aus zwei Drosera rotundifolia ist in der selben Zeit ein ganzer Rasen von gut 50x50cm geworden.
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Venusfliegenfalle
Venusfliegenfalle, Dionaea muscipula

Wohl die bekannteste fleischfressende Pflanze ist die Venusfliegenfalle mit ihrem raffinierten Fangmechanismus. Die Heimat der Venusfliegenfalle ist Nord Caroline, USA. 
Im Zimmer wird sie für gewöhnlich viel zu warm gehalten und damit zu Tode gepflegt.. 
Meine Venusfliegenfallen gedeihen schon mehrere Jahre im Freien und haben sich verdoppelt. Sie werden zwar noch nicht so groß wie Zimmerpflanzen, haben jedoch schon im zweiten Jahr geblüht, allerdings erst im späten August. 
Auch diese Pflanze setzt schon wieder Blüten an.


 
 
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Schlauchpflanze, Sarracenia purpurea,

ist eine sehr dekorative und wohl die anspruchsloseste, fleischfressende Pflanze, die auch die tiefsten Wintertemperaturen ohne Schaden übersteht, ohne ihre Blätter einzuziehen. Noch vor drei Jahren war dieses Prachtexemplar noch ein kleines Pflänzchen mit gerade einmal vier Schlauchblättern. Sie hat bis jetzt jedes Jahr geblüht, leider aber keine Samen ausgebildet.

Die Heimat von Sarracenia purpurea ist New Jersey, doch dank ihrer Anspruchslosigkeit gibt es schon einige Plätze in Deutschland, doch vor allem in der Schweiz an denen diese Schlauchpflanze in stattlichen Exemplaren in Gärten wächst und sich vermehrt.
Im Juni 2000 trägt die Pflanze bereits 10 Blüten, von denen leider bei einem Sturm zwei abgebrochen sind. 
 

Schlauchpflanze
Die Blüten sind äußerst interessant gebaut. Beim oberflächlichen Hinsehen ist die Konstruktion nicht zu erkennen, denn Stempel und Staubgefäße befinden sich unter einer gewölbten Platte, die von den Blütenblättern obendrein noch vollständig eingehüllt wird. Erst nachdem die Blüten verblüht und die äußeren Blütenblätter verwelkt oder abgefallen sind, kann man die Konstruktion erkennen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 


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