Köcherfliegenlarven, Trichoptera
Phryganea sp. u. Limnephilus sp.
Die Köcherfliegen zählen zu den hemimetabolen Insekten wie die Libellen und wie diese durchlaufen die Larven mehrere Larvenstadien.
Im Sätsommer oder Herbst kann man oft winzige Gebilde entdecken, die wie  Holzstückchen aussehen.
Erst wenn an einem der beiden Enden eines Stöckchens ein Kopf herausschaut, oder sich plötzlich ein Teilchen bewegt, erkennt man, dass es sich hier um den Köcher einer Köcherfliegenlarve in einem der ersten Stadien  handelt.
Während der Köcher der unten abgebildeten, größeren Phryganea sp. sehr ordentlich aus fast gleichgroßen Pflanzenstückchen zusammengestzt ist und  immerhin eine Länge von etwa 3 cm hat und im Endstadium bis zu 5 cm lang werden kann, ist der Köcher der rechts abgebildeten, noch jungen Larve nur knapp 1 cm lang und besteht aus abenteuerlich zusammengesetzten Pflanzenteilen.


Die eleganten, oft farbenprächtigen Köcherkonstruktionen verschiedener Köcherfliegenlarven haben dazu geführt, dass zahlreiche Beschreibungen unter den verschiedensten Gesichtspunkten darüber veröffentlicht wurden. 
So unterschiedlich die Köcher der verschiedenen Gattungen in Form und Auswahl des Materials auch sein mögen, immer werden die Materialstückchen mit Hilfe von Spinnfäden zusammengehalten und meistens der Köcher mit dem Wachsen der Larve vergrößert.
Die Köcher von Phryganea, bestehen immer aus Pflanzenstückchen, die exakt in der richtigen Länge abgebissen und dann spiralig am vorderen Ende angesetzt werden.
Auch hier beweisen die Trichoptera wieder ihre erstaunliche Anpassungsfähigkeit, indem sie imstande sind alle Arten von Pflanzen für den Köcherbau zu verwenden. 
In dem vorliegenden Fall waren es hauptsächlich die schmalen Unterwasser- blättchen der Wasserfeder Hottonia palustris
Nachdem Köcherfliegenlarven stehende aber auch mehr oder weniger schnell fließende Gewässer bewohnen, haben sie auch ihre Ernährung den unterschiedlichen Futterangeboten der verschie- denen Lebensräume angepaßt.
Es gibt zahlreiche räuberische Arten, aber auch Filtrierer und Aufwuchsfresser. Andere Arten fressen Algen und Pflanzenreste, aber auch tierische Oganismen die sie von Wasserpflanzen abweiden oder vom Gewässerboden aufsammeln.
Animation: Köcherfliegenlarve. Bitte warten!
Limnephilus sp. 
Ein Schauspiel besonderer Schönheit kann man mit der unten abgebildeten Art erleben, wenn man bei völliger Dunkelheit mit einem Scheinwerfer in das Wasser leuchtet. Die Pflanzenstückchen blinken wie sich bewegende Goldstücke auf dem Boden und an den Pflanzen auf. (Bild links).
Wie Phryganea kann man auch diese Art besonders gut im Winter, sogar unter der Eisdecke  beobachten.
Der Hinterleib ist bei beiden Gattungen mit zahlreichen Kiemenfäden bedeckt, die nur zu sehen sind, wenn man den Köcher entfernt, was jedoch für die Larve tödlich enden kann. 
Man sieht die Fäden jedoch auch, wenn sich die Larven sehr weit aus ihrem Köcher hinaus beugen wie bei der linken Animation.
Eine andere Köcherfliegenlarve
Die Entwicklung vom Ei zur Larve
Imago einer Köcherfliege



 
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Zu Natur für kleine Forscher
Videoclip - Insekten