Gelbrandkäfer
Dytiskus marginalis
Gelbrandkäfer, Dytiscus marginalis
Der Gelbrandkäfer ist einer der größten und war früher einer der am häufigsten, in stehenden Kleingewässern vorkommenden Schwimmkäfer. Sein stromlinienförmiger Körper ist über drei Zentimeter lang und abgeflacht. Während die Männchen glatte Flügeldecken haben, die meistens grünlich schillern, sind die Flügeldecken der Weibchen (Bild rechts) oft mit Längsfurchen durchzogen und haben eine bronzene bis schwarze Färbung, die jedoch stark von der jeweiligen Beleuchtung abhängt.
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Es gibt in Mitteleuropa 6 Arten  Gelbrandkäfer, die sich jedoch nur unmerklich voneinder unterscheiden.

Der Gelbrandkäfer lebt mehrere Jahre und paart sich meistens im Herbst. Das Weibchen legt die Eier nach der Überwinterung in Blättern ab, die sie mit dem messerscharfen Legestachel aufschlitzt.

Noch vor zwei Jahrzehnten waren Gelbrandkäfer so häufig, daß sie in 

manchen Gegenden den Hühnern verfüttert wurden. Heute gibt es leider Gegenden, in denen bereits seit mehreren Jahren in natürlichen Kleingewässern oder naturnahen Gartenteichen kein Gelbrandkäfer mehr gesichtet wurde (auch in meinem).

Das rechte Foto zeigt eine Gelbrandkäfer-Larve beim Atmen. 
Die Larven werden bis zu sechs Zentimeter lang, sind gute Schwimmer und ernähren sich, wie die Käfer von kleineren Wasserinsekten, Kaulquappen, Molchen, Jungfischen, und Aas (toteFische). 
Sie sind sozusagen die Gesundheitspolizei in einem Gewässer.
Die Larven liefern sich aber auch mit anderen Gelbrandkäfer-Larven erbitterte Kämpfe, die für die kleineren, unterlegenen Larven manchmal sogar tödlich enden.

Wie noch vor wenigen Jahrzehnten die Wölfe unbarmherzig von Schäfern und Bauern verfolgt wurden, werden heute leider Gelbrandkäfer und deren Larven erbittert von Zierfischteichbesitzern bekämpft, denn der schlechte Ruf dichtet ihnen an, daß sie alle Fische anfallen und fressen. 
Die Tatsache ist jedoch, daß Larven lediglich den einen oder anderen Jungfisch erbeuten. 
Größere Fische werden normalerweise nur angefallen, wenn keinerlei anderes Lebendfutter mehr vohanden ist, aber vor allem, wenn diese Fische krank, geschwächt, oder von Parasiten befallen und angefressen sind, was allerdings in  kleinen, mit Fischen überbesetzten Gartenteichen, wegen der durchwegs sehr schlechten Wasserqualität immer wieder der Fall ist.
 

Oftmals werden  auch andere, wesentlich kleinere Wasserkäfer mit dem Gelbrandkäfer verwechselt, oder Großlibellen-Larven werden für Gelbrandkäfer-Larven gehalten und ebenso getötet.

Nachdem ich seit fünf Jahren keinen Gelbrandkäfer mehr in meinem Teich entdecken konnte,  haben sich Ende Juni 2005 gleich zwei Stück wieder eingefunden und sogar ein Pärchen, das sich dann auch gleich anfing zu paaren.

Videoclips von Larven und
von der Paarung der Käfer

Wasserkäfer und Wasserinsekten
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Zu Natur für kleine Forscher