Krebsschere, Stratiotes aloides,
gehört zur Ordnung der Hydrocharitaceae, zu der
auch so völlig anders aussehende Pfanzen wie die Schwimmblattpflanze
Froschbiß,
Hydrocharis
morsus-ranae, oder die um 1835 aus Nordamerika eingeschleppte
Wasserpest,
Elodea
canadensis, die nur in stark eutrophierten Gewässern gedeiht,
oder die bei Aquarianern für Warnmwasseraquariem sehr beliebte, tropische
Valesneria
spiralis.
Die Krebsschere ist eine sehr dekorative Pflanze, deren Rosetten einen
durchmesser bis zu 80cm erreichen können. Da sie sich unter geeigneten
Bedingungen auch sehr stark vermehren kann, ist sie also nur für nicht
zu kleine Gartenteiche geeignet Sie ist fast ausgerottet worden,
steht unter strengem Naturschutz und darf deshalb aus Naturgewässern
nicht entnommen, kann jedoch in vielen Wasserpflanzengärtnereien gekauft
werden.
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Blüte der Krebsschere
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Die Pflanzen noch unter der Wasseroberfläche
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Laut Angaben in verschiedenen einschlägigen Sachbüchern
gedeiht sie mal in vorwiegend basischen, mal auschließlich
in sauren, aber sehr nährstoffreichen Gewässern.
Kultivierungsversuche in basischen (pH 8 und darüber) und sauren
Gewässern (unter pH 7) ergaben jedoch eine eindeutige Vorliebe für
saure Gewässer.
Was den Nährstoffbedarf anbelangt, so zeigt die Erfahrung, daß
sich Krebsscheren in einem naturnahen Gartenteich trotz der Nährstoffarmut
recht gut und schnell durch Ausläufer bzw. durch die Ausbildung von
Tochterpflanzen vermehren.
Die obersten Pflanzen bilden emerse Blätter
und fangen an zu blühen
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Die Vermehrung durch Samen scheint dagegen eine untergeordnete Rolle
zu spielen, da vermutlich immer nur entweder männliche oder weibliche
Pflanzen an einem Standort vorkommen.
Vielfach werden die Krebsscheren als Schwimmpflanzen beschrieben, die
im Sommer an der Wasser- oberfläche schweben, den Winter
aber am Gewässergrund verbringen.
Richtig ist, dass sich im Spatherbst die Pflanzen zurückbilden.
Es bleiben meistens nur große Rosetten am Teichgrund zurück.
Im Frühjahr wachsen über diesen großen Mutterpflanzen
sehr schnell Tochterpflanzen, die sich bis zu den Sommermonaten so
kräftig entwickeln, dass die stockwerkartig übereinander wachsenden
Rosetten - vor allem an flacheren Stellen - einen undurchdringlichen
Dschungel bilden.
Haben die obersten Pflanzen die Wasseroberfläche erreicht, dann
bilden sie mehrere emerse (über
die Wasseroberfläche hinausragende) Blätter aus und beginnen
zu blühen. |
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Hülsen mit Überwinterungsknospen im
August
Überwinterungsknospen im Herbst
Dieselben Überwinterungsknospen im Frühjahr
Junge Pflanze, die sich aus einer Knospe
entwickelt hat.
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Bis die Vermehrung so fortgeschritten ist, dass emerse Blätter
entwickelt werden, dauert es je nach Größe und vor allem Tiefe
des Gewässers allerdings einige Jahre.
Beispiele:
9 m² Wasseroberfläche, 0,8 m Tiefe = ca. 3 Jahre,
15 m² Wasseroberfläche, 1,0 m Tiefe = ca. 4...5 Jahre)
Im tieferen Wasser wurden einzelne Pflanzen oder kleinere Gruppen ausschließlich
am Teichgrund beobachtet, auf dem sie durch Wurzelfäden locker verankert
waren.
Obwohl die meisten großen Pflanzen den Winter überdauern,
werden zusätzlich auch sogenannte Überwinterungsknospen (Bilder
links) wie bei dem Froschbiß ausgebildet.
Bereits im August wachsen aus den Blattachseln mancher großer
Pflanzen etwa 3 cm lange Stielchen,
(oberstes Bild links) an deren Enden sich ein bis zwei Hüllen
befinden. In diesen Hülsen entwickeln sich bis zum Herbst die Winterknospen.
Sie sind zwischen 2 und 4 cm lang und entwickeln sich im Frühjahr
am Geswässerboden zu jungen Krebsscheren. (unterstes Bild links)
Die Krebsschere ist in natürlichen Gewässern nahezu ausgestorben.
Sie wurde in Fischteichen wegen ihres wuchernden Wuchses von Anglern
intensiv bekämpft.
Der Einsatz von Chemikalien in der Teich- und Landwirtschaft besorgte
den Rest.
Die Krebsschere ist jedoch für besonders nährstoffreiche
(eutrophierte) Kleingewässer von unschätzbarer Bedeutung. Obendrein
ist sie die einzige Pflanze, die den Fortbestand der Grünen Mosaikjungfer
Aeshna
viridis
gewährleisten kann. Die ebenfalls
nahezu ausgestorbene Großlibelle legt ihre Eier angeblich ausschließlich
in den stacheligen Blättern oder Blattachseln der Krebsschere ab.
Sehr empfindlich scheinen Krebsscheren gegen Chemikalien zu sein, vor
allem gegen total wirkende Herbizide, die selbst bei geringsten Konzentrationen
für die Pflanzen tödlich sind. |
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Noch mehr über die Krebsschere
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