Krebsschere, Stratiotes aloides
Dekorative Wasserpflanze für den Gartenteich, die vom
Förderkreis-Sporttauchen zur Wasserpflanze des Jahres 2003 gewählt wurde.
Krebsschere,  Stratiotes aloides, 
gehört zur Ordnung der Hydrocharitaceae, zu der auch so völlig anders aussehende Pfanzen wie die Schwimmblattpflanze Froschbiß, Hydrocharis morsus-ranae, oder die um 1835 aus Nordamerika eingeschleppte Wasserpest, Elodea canadensis, die nur in stark eutrophierten Gewässern gedeiht, oder die bei Aquarianern für Warnmwasseraquariem sehr beliebte, tropische Valesneria spiralis.
Die Krebsschere ist eine sehr dekorative Pflanze, deren Rosetten einen durchmesser bis zu 80cm erreichen können. Da sie sich unter geeigneten Bedingungen auch sehr stark vermehren kann, ist sie also nur für nicht zu kleine Gartenteiche geeignet  Sie ist fast ausgerottet worden, steht unter strengem Naturschutz und darf deshalb aus Naturgewässern nicht entnommen, kann jedoch in vielen Wasserpflanzengärtnereien gekauft werden.
Krebsscheere Krebsscherren
Blüte der Krebsschere
Die Pflanzen noch unter der Wasseroberfläche
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Laut Angaben in verschiedenen einschlägigen Sachbüchern  gedeiht sie mal in vorwiegend  basischen,  mal auschließlich in sauren, aber sehr nährstoffreichen Gewässern. 
Kultivierungsversuche in basischen (pH 8 und darüber) und sauren Gewässern (unter pH 7) ergaben jedoch eine eindeutige Vorliebe für saure Gewässer. 
Was den Nährstoffbedarf anbelangt, so zeigt die Erfahrung, daß sich Krebsscheren in einem naturnahen Gartenteich trotz der Nährstoffarmut recht gut und schnell durch Ausläufer bzw. durch die Ausbildung von Tochterpflanzen vermehren.
 

Die obersten Pflanzen bilden emerse Blätter und fangen an zu blühen
 
Die Vermehrung durch Samen scheint dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen, da vermutlich immer nur entweder männliche oder weibliche Pflanzen an einem Standort vorkommen.

Vielfach werden die Krebsscheren als Schwimmpflanzen beschrieben, die im Sommer an der Wasser- oberfläche schweben, den Winter
aber am Gewässergrund verbringen.
Richtig ist, dass sich im Spatherbst die Pflanzen zurückbilden.  Es bleiben meistens nur große Rosetten am Teichgrund zurück.
Im Frühjahr wachsen über diesen großen Mutterpflanzen sehr schnell Tochterpflanzen, die sich  bis zu den Sommermonaten so kräftig entwickeln, dass die stockwerkartig übereinander wachsenden Rosetten - vor allem an flacheren Stellen  - einen undurchdringlichen Dschungel bilden. 
Haben die obersten Pflanzen die Wasseroberfläche erreicht, dann bilden sie mehrere emerse (über die Wasseroberfläche hinausragende) Blätter aus und beginnen zu blühen.

Hülsen mit Überwinterungsknospen im August

Überwinterungsknospen im Herbst

Dieselben Überwinterungsknospen im Frühjahr

Junge Pflanze, die sich aus einer Knospe 
entwickelt hat.
Bis die Vermehrung so fortgeschritten ist, dass emerse Blätter entwickelt werden, dauert es je nach Größe und vor allem Tiefe des Gewässers allerdings einige Jahre.

Beispiele:
  9 m² Wasseroberfläche, 0,8 m Tiefe = ca. 3 Jahre,
15 m² Wasseroberfläche, 1,0 m Tiefe = ca. 4...5 Jahre)

Im tieferen Wasser wurden einzelne Pflanzen oder kleinere Gruppen ausschließlich am Teichgrund beobachtet, auf dem sie durch Wurzelfäden locker verankert waren.

Obwohl die meisten großen Pflanzen den Winter überdauern, werden zusätzlich auch sogenannte Überwinterungsknospen (Bilder links) wie bei dem Froschbiß ausgebildet. 
Bereits im August wachsen aus den Blattachseln mancher großer  Pflanzen etwa 3 cm lange Stielchen,
(oberstes Bild links) an deren Enden sich ein bis zwei Hüllen befinden. In diesen Hülsen entwickeln sich bis zum Herbst die Winterknospen. 
Sie sind zwischen 2 und 4 cm lang und entwickeln sich im Frühjahr am Geswässerboden zu jungen Krebsscheren. (unterstes Bild links)

Die Krebsschere ist in natürlichen Gewässern nahezu ausgestorben. Sie wurde in  Fischteichen wegen ihres wuchernden Wuchses von Anglern intensiv bekämpft.

Der Einsatz von Chemikalien in der Teich- und Landwirtschaft besorgte den Rest. 
Die Krebsschere ist jedoch für besonders nährstoffreiche (eutrophierte) Kleingewässer von unschätzbarer Bedeutung. Obendrein ist sie die einzige Pflanze, die den Fortbestand der Grünen Mosaikjungfer Aeshna viridis gewährleisten  kann. Die ebenfalls nahezu ausgestorbene Großlibelle legt ihre Eier  angeblich ausschließlich in den stacheligen Blättern oder Blattachseln der Krebsschere ab.

Sehr empfindlich scheinen Krebsscheren gegen Chemikalien zu sein, vor allem gegen total wirkende Herbizide, die selbst bei geringsten Konzentrationen für die Pflanzen tödlich sind.

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aber am Gewässergrund verbringen.